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Ternell (B) - Monschau

Wasser

Der Getzbach

Der Getzbach ist einer der Zuflüsse zur Wesertalsperre. Er ist ein kleiner Bach, mit seinen 9 km Länge. Meist plätschert er gemütlich dahin. Dann kann man kaum glauben, dass er auch zu einem echten Wildbach werden kann. Immer dann, wenn er reichlich Wasser führt, gebärdet er sich wie ein kleiner Gebirgsbach. Seit Mai 2010 ist sein Quellgebiet im nördlichen Brackvenn bei Mützenich von zahlreichen Biberfamilien besiedelt, die mit ihren Aktivitäten im Sinne der Renaturierung der einstmaligen Sumpflandschaft, einen heutzutage durchaus gewünschten Rückstau des Wassers verursachen. Quelle: Diplomarbeit Harry Braun

Der Getzbach Wesertalsperre Der Getzbach

Natur

Das Hohe Venn

Die typische Landschaft des Hohen Venns war in früheren Zeiten ausgedehnter. Große Teile des Venns wurden im 19. Jh. unter preußischer Regierung mit der Fichte aufgeforstet, die bis heute das Waldbild der Eifel prägt. Andere Flächen wurden durch Kanäle entwässert und bis ins letzte Jahrhundert als Weide genutzt. Büsche und Bäume blieben dadurch klein. Heute werden im Rahmen von Naturschutzmaßnahmen Fichten und Weiden abgeholzt, um den ursprünglichen, offenen Charakter der Landschaft wieder herzustellen.
Beim Kutenhard Venn, an dessen Rand Sie zu Beginn wandern, handelt es sich um ein Hochmoor. Hochmoore bieten einen seltenen und ökologisch wertvollen Lebensraum. Die in der Vennlandschaft auffallenden Erhebungen und Vertiefungen werden Bulten und Schlenken genannt. Hier wachsen wichtige Torfmoose. Zum einen die Bultentorfmoose, die trockene Standorte bevorzugen, während die Schlenkentorfmoose an nassen Standorten zu finden sind. Durch ihren dichten Wuchs erheben sich die Bultenmoose einige Dezimeter über die Schlenkenmoose. Neben den Moosen wachsen hier weitere für das Venn typische Pflanzen und prägen so den Anblick des Moorgebietes. Sie können Heidepflanzen wie Besen- und Glockenheide finden, aber auch mit etwas Glück das Gefleckte Knabenkraut, Lungen-Enzian, Sonnentau, Moosbeere, Wollgras.
Das Nahtsief-Venn, durch das Sie vor Mützenich wandern, ist ein Teil des Brackvenns. Hier sehen Sie Palsen, ringförmige Wälle um Moorteiche. Palsen entstanden vor ca. 10.000 bis 11.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Als in den kalten Wintern der Eiszeit der Boden bis in tiefe Schichten gefror, dehnte sich der nasse Boden aus und es entwickelten sich Frosthügel. Im Lauf der Jahre wuchsen diese Hügel an und das Bodenmaterial, das sich obenauf befand, rutschte zur Seite der Hügel hin ab und bildete im Lauf der Zeit einen ringförmigen Wall um den Frosthügel. Mit dem Ende der Eiszeit schmolz das Eis, der Frosthügel sackte ab und der Wall blieb erhalten. Das Wasser in der Mitte nennt man Moorkolk oder Moorauge. Diese geologisch interessanten Formationen kann man gut auf Luftaufnahmen erkennen. Quelle: Diplomarbeit Harry Braun, Eifelnatur

Heckenlandschaft

Ein besonderes Wahrzeichen der Region und auch in Mützenich zu sehen sind die „Hecken“. Haushohe Buchenhecken, von der Rotbuche, haben die Menschen hier vor Generationen zum Schutz ihrer Häuser angelegt. Die Anlage von schützenden Hecken ist seit Ende des 17. Jahrhunderts belegt. Um die Hecken in ihre charakteristische Form zu bringen, hilft eine spezielle Flechttechnik. Eine lange Holzstange wird horizontal in die Hecke geschoben, um die Triebe daran festzubinden, bis sie die gewünschte Wuchsrichtung haben. So werden die Hecken „erzogen“ und ihr Wachstum gesteuert. Ein regelmäßiger Beschnitt hilft, sie in Form zu halten. Damit es in den Häusern dahinter nicht zu dunkel wird, hat man Eingänge, Fenster und Torbögen hineingeschnitten.
Es gibt aber nicht nur die großen, spektakulären Hecken vor den Häusern und an der Straße, sondern auch die kleinen Flurhecken, die Wiesen und Grundstücke voneinander trennen. Mit den Hecken wird vielen Tieren ein Lebensraum gespendet. Sie bieten Schatten, Nahrung, sowie Wind- und Wetterschutz für Mensch und Tier. Denn die Hecken behalten das verdorrte Laub aus dem Vorjahr bis ins nächste Frühjahr hinein, und wenn im Herbst und Winter die Eifelstürme über das Land fegen, sind sie den gesamten Winter über windschutztauglich.
Quellen: Eifel Info, Eifelpanorama, Monschauer Heckenland

Blick in typische VennlandschaftDas Hohe Venn

Bultenmoose und SchlenkenmooseBultenmoose und Schlenkenmoose

Sogenannte Palsen im Hohen VennPalsen, ringförmige Wälle um Moorteiche

Buchenhecken Monschauer LandBuchenhecke

Kreuzotter im Hohen VennKreuzotter im Venngras

Historie

Kaiser Karls Bettstatt

Der Sage nach soll Kaiser Karl der Große sich bei einem Jagdausflug von seiner Residenz in Aachen im Hohen Venn verirrt haben und gezwungen gewesen sein, auf oder neben diesem großen Quarzitfelsen zu übernachten. Der Felsen, nahe dem Ort Mützenich, heißt daher heute noch: Kaiser Karls Bettstatt. Quelle: Eifel.Info

Ein weiterer Teil der Sage führt mit einem Augenzwinkern zur Namensgebung des nahen Ortes Mützenich. So soll einer der Diener Karl für das anstehende Nachtlager eine Mütze angebotene haben. Er soll sie mit den Worten „Mütze nich“ abgelehnt haben. Andere Quellen führen die Namensfindung hingegen auf den oft hier herrschenden strengen Westwind zurück, der den Menschen die Mützen vom Kopf riss. Weniger humorvoll, aber eher wahrscheinlich ist, dass der Ortsname Mützenich sich von einer römischen Ansiedlung mit dem Namen „Mutiniacum“ ableiten lässt.

Kaiser Karls Bettstatt bei MützenichKaiser Karls Bettstatt bei Mützenich